Hier gebe ich – ganz gegen meine Gewohnheit – ohne jede typografischen Veränderungen den Text der Netzseite
http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1071962945.php wieder.
Mache sich jeder Leser selbst eine Meinung zur Ausgewogenheit des Geschichtsbildes der Schreiber solcher Zeilen:

Historische Genauigkeit
AS - Eine Ausstellung in der tschechischen Stadt Aš, die von deutschen Vertriebenenorganisationen unterstützt wird, stößt auf heftigen Protest. Die Dokumentation ,,Aš 1918 bis 1948" bevorzuge einseitig die frühere deutschsprachige Bevölkerung des Ortes, erklären Kritiker. Aš ist wirtschaftlich auf die ,,grenzüberschreitende Zusammenarbeit" mit deutschen Kommunen angewiesen (,,Euregio Egrensis").

,,Einfach eine deutsche Stadt": ...
Im November hatten aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger mehrere hundert Unterschriften gegen die Ausstellung gesammelt, einige Exponate sind mit Farbe übermalt worden, darunter unkommentierte Fotos des NS-Sudetenführers Konrad Henlein, der einige Jahre lang in Aš als Turnlehrer gearbeitet hatte. Der Ausstellungsleiter verteidigt die Bevorzugung der Deutschsprachigen, die bis zu ihrer Umsiedlung die Bevölkerungsmehrheit in der Region gestellt hatten: ,,Aš war einfach eine deutsche Stadt."

... Lutherdenkmal ...
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds1), der die als prodeutsch kritisierte Ausstellung mitträgt, hat bereits im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit der Stadtverwaltung von Aš mit deutschen ,,Vertriebenen" gefördert. Mit Unterstützung des Gremiums erneuerte der Zusammenschluss aus Aš umgesiedelter Deutscher (,,Heimatverband des Kreises Asch") ein Lutherdenkmal; es ,,erinnert daran", so der ,,Heimatverband", ,,dass es hier einmal eine rein deutsche evangelische Gemeinde (...) gab". Offiziell dient das Denkmal als ,,Symbol der Versöhnung".

... ,,alldeutscher Traum"...
Auf einer von ihm verantworteten Website feiert der ,,Heimatverband" den Einmarsch der Wehrmacht vom 3. Oktober 1938 in den Kreis Aš, der ,,nie im Laufe seiner Geschichte slawischer Siedlungs- oder Volksboden" gewesen sei: ,,Der alldeutsche Traum (...) war Wirklichkeit geworden. Im Kreise Asch waren dies genau sechseinhalb Jahre. Vom 3. Okt. 1938 bis 20. April 1945. Die Arbeitslosigkeit war kein Schreckgespenst mehr, Vollbeschäftigung kein Wunschtraum mehr. Viele verkehrstechnische Wünsche wurden erfüllt oder geplant."

... Konrad-Henlein-Platz
,,Aus Gründen der historischen Genauigkeit" ist auf der Website der vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützten Organisation neben dem ,,Adressbuch von 1941" ein Stadtplan aus dem Jahr 1945 abgedruckt. Wer von Osten her zum Lutherdenkmal möchte, findet jederzeit den Weg - über die ,,Straße der SA", die ,,Hindenburgstraße", die ,,Adolf-Hitler-Straße" und den ,,Konrad-Henlein-Platz".

1) s. Bundesregierung: Tschechien-Mandat von ,,Sudetendeutschen" wird verlängert
s. auch Sprengstoff und Deutsches Kulturerbe (II) sowie Deutsches Gedenken (II): Gegner ,,notorische Querulanten"

Quellen:
Tschechische und deutsche Gemeinden gründen Vereinigung ,,Freunde im Herzen Europas"; Radio Prag 11. 10. 2002
Blau-weiß-rote Farbe über deutscher Geschichte; Prager Zeitung 10. 12. 2003
Anschluss des Sudetenlandes und die NS Zeit; www.asch-boehmen.de  

Meldung der MFDnes 2003-12-22 zum gleichen Thema.