Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
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Wien, 27. März 2003/GE

Sudetendeutsches Büro in Prag.
Eine Chance für den sudetendeutsch-tschechischen Dialog?

Seit Jahrzehnten und insbesondere in letzter Zeit bemüht sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft – als einzig legitimierte Vertretung der Heimatvertriebenen aus der Tschechischen Republik, – in Deutschland und Österreich um die Annäherung ihrer bisher diametral entgegengesetzen Standpunkte bezüglich der Beurteilung der genoziden Vertreibung aller Deutschen ab Mai 1945 aus Böhmen, Mähren und Schlesien. Weder den Deutschen Regierungen, zuletzt bei einer Erklärung 1997, noch den bis in die letzte Zeit andauernden Gesprächen des österreichischen Außenamtes in drei wesentlichen Runden ist es gelungen, offizielle Institutionen oder Politiker der Tschechischen Republik zu einem direkten Dialog mit ihren ehemaligen vertriebenen Mitbürgern zu bewegen.

Das tschechische Volk war zwar, und das beweisen Mordaufrufe und die exakt formulierten Beneš-Dekrete, das habgierigste und brutalste aller Völker, die das Kriegsende 1944/45 dazu nützten, sich ihrer jahrhundertelangen Mitbürger durch „Säuberung“ zu entledigen. In seiner Bereitschaft jedoch, Schäden nach Möglichkeit wiedergutzumachen, liegt es bei den Beitrittswerbern zu unserer Europäischen Gemeinschaft an fast letzter Stelle.

Die heutigen Generationen aller ehemals kriegsführenden Völker, die von Folgen beider Weltkriege betroffen waren, sind für Unrechtstaten nicht verantwortlich zu machen.

Diejenigen Menschen aber, die heute noch und wieder die zurückliegenden schrecklichen Ereignisse wie Besatzung, Unterdrückung, genozide Vertreibung, Massenmord und „ethnische Säuberungen“ für gerechtfertigt halten und sich zur „Richtigkeit“ solcher völkerrechtswidrigen Gewaltmaßnahmen bekennen, die werden nicht Träger des Friedenswillens in unserer europäischen Uniongemeinschaft sein, sondern dessen größte Gefahr.

Das einzige Rezept gegen diese Gefahr ist der Dialog, das Finden des Verständnisses für den „Anderen“, die Bereitschaft zu möglichem Beseitigen der Unrechtsfolgen.

Und hiezu sind nicht nur die Staatsführungen, Politiker und Parteien aufgerufen, sondern die Wissenschaft, die Kirchengemeinschaften und insbesondere Medien und das „Herz“ dieser Medien, die Journalisten.

Und diese mögen die neue Chance zur Information, das Kontakt-Büro der SL in Prag, Tomašska 14, 118 00 Praha 1, nützen.