Sandau
Lesen Sie auführliche Berichte von Frau Friederike Purkl über
*Sandau
und das *Sandaufest
Namen und Daten, die für die Geschichte der Stadt Sandau von Bedeutung waren
Herzog Sobieslaus (1125)
Edler von Hartenberg (12. Jh.)
Heiliger Hroznata, der nach Tepl weiterwanderte, (13. Jh.)
Berthold von Hohenberg, der Sandau als Reichslehen besaß
Böhmen-Herzog Brzetislaus, der unerlaubt das Sandauer Gebiet an Tepl verschenkte
(13. Jh.)
Pfarrer Hankel, erster Pfarrer von Sandau, 22.04.1317, der auf einer Sühne-Urkunde
des Brüderzwistes Rohr genannt ist, was heißt, daß die Kirche schon vorher existiert
haben mußte
Leuchtenberg, die Lehensbesitzer waren und der deutschen Kaiserkrone unterstanden,
daher im Zwist mit Karl IV. von Böhmen waren.
Im Juli 1347 wurde die damalige Veste Sandau von Karl IV. besetzt.
Nach dem Tode Ludwigs des Bayern, am 11.10.1347, wechselte das Lehen.
Einbeziehung nach Böhmen am 2.1.1340.
Unter Wittek (Schreibweise variabel, 1350-1370) wurde Sandau zur Stadt erhoben mit
Wappen und Farben: roter Schild mit grünem Fuß, darauf zwei Rundtürme mit Hundekopf
dazwischen, und fünfzackige Krone auf Schild, darüber weiße Frau mit erhobenen Händen
am 14.2.1370 wurden Ober- und Untersandau an Borso übertragen, nach der
Zerstörung im Zwist des Ludwig des Bayern und Karl IV
ab 1392 war Boresch Besitzer von Sandau mit Gerichtsbarkeit
am 13.12.1396 Steuerbefreiung durch König Wenzel IV
1427 fielen die Hussiten über Sandau her
1448 von Schwanberg gewährte freies Erbrecht an Sandau und Gemeinden
Friedrich Feilitzsch war 1452 Kommandant der Veste Sandau, die von den Egerern
überfallen wurde
Friedensschluß 1454.
Zu Beginn der Neuzeit tauchen die Namen Guttensteiner, Sternberg, Pflug, Weikhard,
Zedtwitz etc. auf, die im Streit um Privilegien verwickelt waren.
Metternich erhielt Sandau-Königswart um 1630, also im 30j. Krieg.
Das Reden hatten damals Graf Mansfeld, Alex von Grotta.
Königswart wurde 1648 von den Schweden angezündet. Unter den Söhnen von
Metternich, Philipp Emerich und Ferdinand Kasimir wurde Sandau geschunden.
1657 handelte der Sandauer Johann Rauenhart bei Kaiser Leopold I für die Stadt
mehr Rechte aus.
Anfang des 16. Jh. wütete in Sandau die Pest, darum verbot Metternich 1662 alle
Prozessionen.
1702 stiftete Johann Philipp Karl, ein Verwandter Metternichs, die Statue des Hl.
Johannes Nepomuk vor der Kirche.
Am 9.7.1702 fuhr Kaiser Josef I durch Sandau, damals ca. 1468 Einwohner.
1742 wurden am Unteren Anger Kroaten einquartiert, die das Elend mitbrachten, darum
"Krowat`n-winkl". Gimpel, Gütter, Flossmann, Schneider, Metternich, Karl
Koeten hießen die Postmeister und Dietl der Artillerieschmied.
Johann Geiger, * 4.11.1744 erzeugte die Sandauer Dosen (damals ein blühendes
Geschäft), nachdem er in Rastatt das Drechslerhandwerk erlernt hatte, Nachfolger waren
Kailer, Lindmayer, Kraus, Kudlich und Thomas (Amtmann), Josef Buberl (Hauptmann).
1840 wurde der Friedhof mit Bigatto-Gruft von der Kirche wegverlegt.
Schullehrer waren ab ca. 1830 Anton Küß, Johann Güntner, Wenzel Martin, Beer,
Rölz, Baumgartl, Siegl, Weinmann, Martin, Stangl, Krüttner, Moissl, Eisner, Rasp,
Kreuzinger, Gerstner, Müller, Neber.
Bürgermeister in Sandau waren ab 1830: Josef Buberl, Franz Eckert, Wolfgang
Buberl, Josef Kindl, Philip Urban, Josef Kummer, Josef Freisleben (1880-1892), Michl Lenz
(1892-1901), Anton Franz, Johann Fleischmann, Dr. Edmund Jäger bis 1922,
Stadträte: Josef Bäuml, Anton Deistler, Lorenz Walter, Dietl, Urban, Zuber,
Bierdümpfl, Pelleter, Weinmann, Heil, Glaser etc.
Der Studentenverein Sandavia wurde 1868-72 gegründet.
Verhaftung der Sudetendeutschen Partei, namentlich Georg Draht, Feiler, Gangl,
Groh, Plahl und Vogel.
Pfarrer der St. Michaels-Kirche (Bild ist Kopie des Werkes von Guido Reni
1675-1742) waren:
·1647 Ambros Trötscher,
·1666 Johann Labein,
·1687 Johann Reis,
·1696 Pfarrer Roys,
·1698 Johann Pinks,
·1728 Wenzel Purkl, der unter dem Marienaltar begraben liegt,
·1746 Stefan Zimmermann,
·1759 Matthias Miltner,
·1781 Dominik Geyer,
·1841 Johann Blank, '
·1843 Joachim Auer, Kaplan Pavlik und Pelleter, der nach Falkenau ging,
·1882 Karl Lischka,
·1883, Wenzel Hess,
·1890 Karl Kocherl,
·1892 Wenzel Janotta und Josef Heyl,
·1896-1909 Wenzel Jirasek,
·1909-1912 Alfons Schlosser,
·1912-1914 Rudolf Löffler und
·1914-1925 Franz Lenz, der nach Dachau gebracht wurde.
Kapläne waren ab 1900: Josef Smutny, Franz Fau, Josef Nadwornik, Adalbert Trojan,
Josef Ewen, Rudolf Löffler, Johann Bergner, Josef Willinger.
Weitere Nachrichten über Sandau findet man auch auf einer anderen Netzseite und im Buch "Marienbad, Der Weltkurort mit den Gemeinden des Landkreises", Band II, Inventarverzeichnis 45970, beim Collegium Carolinum, Hochstr. 8, 81669 München. Das Buch ist leider vergriffen.
Diese Nachrichten stellte zusammen: Friederike Purkl.
Herzlichen Dank für diese Zuarbeit! ML 2001-05-13
Bevölkerungszahlen | Gesamt | deutsch | Prozent deutsch |
1910 | 1554 | 1554 | 100 |
1930 | 1594 | 1503 | 94,3 |
1939 | 1468 | keine Angabe | geschätzt: 99 % |
1947 | 672 | keine Angabe | geschätzt: 5 % |
Quelle: Sudetendeutsches Wappenlexikon 1985, Seite 319 ML 2001-05-13