Liebe Kreis-Gerdauen-Freunde, liebe Freunde Ostpreußens!
Nach vierjähriger Arbeit hat Marianne Hansen jetzt ihre langerwartete Dokumentation über das Kirchspiel Nordenburg herausgebracht. Am Donnerstag wurde sie in Rendsburg offiziell vorgestellt (siehe Artikel aus der "Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung" vom 4. Mai 2001, den ich unten angefügt habe).
Auf 480 Seiten und in 339 Bildern und Dokumenten wird das Leben in den Orten des Kirchspiels dargestellt, wie es vor 1945 war. Eine einzigartige Dokumentation, der weite Verbreitung zu wünschen ist.
Beste Grüße, Walter Mogk

"Eine Verlorene Kultur – Kirchspiel Nordenburg, Ostpreußen"
zusammengetragen und bearbeitet von Marianne Hansen mit Unterstützung von Ilse Dauter
Preis: DM 49,- (zzgl. DM 7,50 Porto und Verpackung)
Erhältlich bei: Marianne Hansen, Dorfstraße 12, 25557 Seefeld, Tel. 04872/1356

Vergangenes dem Vergessen entrissen
Rendsburg (bi). Die Orte liegen 1.000 Kilometer von Rendsburg entfernt, die jüngsten Ereignisse 56 Jahre zurück. Dennoch wird Marianne Hansen, die heute in Seefeld zu Hause ist, mit ihrer Dokumentation des ostpreußischen Kirchspiels Nordenburg viele Menschen ansprechen. Unter dem Titel "Eine verlorene Kultur" hat sie auf 480 Seiten Bilder, Geschichten und Dokumente zusammengefaßt. Darin enthalten sind die erzählten oder aufgeschriebenen Erinnerungen zahlloser Menschen, die gegen Ende des 2. Weltkriegs aus ihrer Heimat flüchten mußten oder vertrieben wurden. Die 339 Bilder, darunter Schnappschüsse aus Familienalben, beziehen auch Unbeteiligte in das Geschehen ein. Planskizzen der Ansiedlungen und Güter helfen bei der Orientierung.
Vier Jahre bestimmte die Arbeit an der Dokumentation den Tagesablauf von Marianne Hansen (Jahrgang 1931). Die gebürtige Nordenburgerin - die Stadt heißt heute Krylowo und gehört zu Rußland, Teile des Kirchspiels sind polnisch - will damit ein Stück europäischer Kultur für die Nachwelt erhalten. Entstanden ist eine Dokumentation, die als Beschreibung des ländlichen und kleinstädtischen Lebens in Ostpreußen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gelten kann.
Herausgegeben und subventioniert wurde das Buch von der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen, deren Patenschaft der Kreis Rendsburg-Eckernförde seit Jahrzehnten pflegt. Durch Hilfstransporte und Schüleraustausch hat sich eine lebendige Verbindung zu den heutigen Bewohnern der Region Ostpreußens entwickelt. Bei der Präsentation dankte Hans Ulrich Gettkant als Ehrenvorsitzender der Heimatkreisgemeinschaft vor allem der Autorin und allen Landsleuten, die das Projekt durch ihre Spende unterstützt hatten. Als einen "Meilenstein im Leben der Kreisgemeinschaft und der Patenschaft" bezeichnete Landrat Wolfgang von Ancken die Veröffentlichung der Dokumentation. Sein Vorgänger Geerd Bellmann hatte in seinem Geleitwort geschrieben: "Es ist ... höchste Zeit, die jüngere Geschichte Ostpreußens unter Beteiligung von Zeitzeugen aufzuarbeiten."

Bei der Präsentation des Buches im Rendsburger Kreishaus dankte Marianne Hansen allen, die bei der Erstellung dieser Dokumentation mitgewirkt haben, insbesondere den Landsleuten aus dem Kirchspiel Nordenburg für das Bereitstellen der vorhandenen Informationen und dem Vorstand der Kreisgemeinschaft für die Entstehung und Herausgabe des Buches. Ein ganz besonderer Dank galt auch dem Patenkreis Rendsburg-Eckernförde, allen voran Herrn Toop und Frau Jäger, die das Projekt mit Rat und Tat unterstützt haben.

In ihrer kurzen Rede betonte Frau Hansen, wie wichtig es ist, die Erinnerungen an unsere Kultur wenigstens in Ansätzen der Nachwelt zu erhalten. Das sei man den eigenen Eltern und Vorfahren sowie den ostpreußischen Menschen, die in 700jährigen Mühen mit ihrer Arbeit zum europäischen Erbe beitrugen, einfach schuldig. Der Zuspruch der Landsleute, die unzähligen Beiträge, Fotos, Dokumente, Erinnerungen sowie Ermunterungen zeigten ganz deutlich, daß vielen Menschen die Liebe zur verlorenen Heimat und die Achtung vor unseren Vätern eine Herzensangelegenheit ist, die in der vorliegenden Dokumentation ihren Niederschlag gefunden hat.

Das Buch umfaßt 480 Seiten mit 339 Bildern und Dokumenten. Die Stadt Nordenburg ist mit ihren 14 Ortsteilen, davon 7 Gütern, erfaßt. Außerdem sind 17 Güter, teilweise mit ihren Vorwerken, sowie 21 Dörfer mit 4 Ortsteilen bearbeitet worden. Zu allen Dörfern und Gütern sowie der Stadt Nordenburg hat Frau Jäger von unserem Patenkreis Pläne erstellt, wobei die Auflistung der damaligen Einwohner als jeweilige Legende beigefügt wurde.
Folgende Themen werden behandelt: Geographische Lage, Geschichte, Schule, Kindergarten, Kirche, Glaubensgemeinschaften, Öffentliche Dienste, Ärztliche Versorgung, Handel, Handwerk und Gewerbe, Jüdisches Leben, Vereinsleben, Gesellschaftliches Leben, I. und II. Weltkrieg sowie Flucht und Vertreibung. Zum Schluß einer jeden Beschreibung wird in einigen Sätzen auf die heutige Situation hingewiesen.
Diese Dokumentation macht nicht nur eine Aussage über das heimatliche Kirchspiel, sondern kann als eine Beschreibung des ländlichen und kleinstädtischen Ostpreußens bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gelten.

Und so ist dieser einzigartigen Dokumentation über das Kirchspiel Nordenburg eine weite Verbreitung zu wünschen, damit wenigstens ein Stückchen der "verlorenen Kultur" für unsere Nachkommen erhalten bleibt.

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