Berlin, den 10. Juli 2000

BdV begrüßt Anklage gegen ehemaligen Kommandanten des Lagers Lamsdorf

BdV-Präsidentin Erika Steinbach, MdB: "Ein wichtiges Signal und ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Aufarbeitung der Geschichte."

Der Bund der Vertriebenen begrüßt die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Oppeln (Oberschlesien) Anklage gegen den ehemaligen Kommandanten des Lagers Lamsdorf, Geborski, zu erheben. Dazu erklärt BdV-Präsidentin Erika Steinbach, MdB:

Die Anklageerhebung gegen den ehemaligen Kommandanten des Lagers Lamsdorf, Geborski, ist ein wichtiges Signal und ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Aufarbeitung der Geschichte. In Lamsdorf wurden Tausende von Deutschen – Männer, Frauen und Kinder – nach 1945 willkürlich inhaftiert und derartig mißhandelt, daß nur wenige die Torturen überstanden. Tausende wurden ermordet, nur weil sie Deutsche waren, unabhängig von etwaiger individueller Schuld für nationalsozialistische Verbrechen.

Lamsdorf steht als Symbol für die Mißhandlung Deutscher, die noch jahrelang nach dem Krieg als Unterdrückte in ihrer angestammten Heimat Zwangsarbeit leisten mußten. Der Umgang mit dem Thema Lamsdorf ist für die Schlesier daher auch ein positives Zeichen für die Behandlung ihres Schicksals und die Anerkennung von Recht und Gesetz in Polen.

Es ist zu begrüßen, daß Polen mit der Anklageerhebung auch auf diesem Gebiet seine Geschichte aufarbeitet.

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