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Viorel Roman/ Hannes Hofbauer
TRANSSILVANIEN – SIEBENBÜRGEN
Begegnung der Völker am Kreuzweg der Reiche

ISBN 3-85371-115-4, 256 S., broschiert, historische Landkarten,ausführliche Bibliographie; DM 34.-, sFr. 34.-, öS 248.-
Edition Brennpunkt Osteuropa

Die Rumänen nennen es nach dem alten lateinischen Namen Transsilvania oder Ardeal, die Ungarn Erdely, und im deutschen Wortschatz heißt das Land zwischen Pußta und Karpatenbogen Siebenbürgen. Seit Jahrhunderten bildet es die Schnittstelle zwischen West- und Osteuropa. Ungarische, osmanische, österreichische und rumänische Interessen ließen das gebirgige Grenzland nie zur Ruhe kommen. Immer am Limes der mächtigen Imperien Roms, Wiens oder Konstantinopels gelegen, symbolisiert Transsilvanien, das „Land jenseits des Waldes", die Teilungen Europas ebenso wie die Brückenfunktion zwischen den verschiedenen Kulturen. Die innere Zerrissenheit in kleinräumige ethnische und sprachliche Insellagen, religiöse Dissonanzen und politische Spaltungen können freilich auch als Glaubensvielfalt und kultureller Reichtum gelesen und interpretiert werden.

Die Autoren begeben sich auf historische Fährtensuche und folgen den Pfaden des Kreuzweges zurück bis zur ungarischen Landnahme in apostolischer Mission (1000 - 1241). Der osmanischen Epoche (1526 - 1683/99) wird breiter Raum gewidmet, die habsburgische Herrschaft (bis 1918) ausführlich und facettenreich analysiert. Der Madjarisierungspolitik nach dem österreichisch-ungarischen „Ausgleich" (1867) stellen Roman und Hofbauer die Rumänisierung nach dem Ersten Weltkrieg gegenüber, um mit der Phase der Bukarester Entwicklungsdiktatur (1945 - 1989) den historischen Teil des Buches abzuschließen.

In vier aktuellen Reportagen, die sich mit den religiösen, ökonomischen, sozialen und nationalen Aufbruchstimmungen seit der Wende des Jahres 1989 beschäftigen, wird das sich entlang sozialer, kirchlicher und nationaler Spaltungen ausdifferenzierende Lebensgefühl zwischen Tîrgu Mures/Marosvásárhely, Cluj/Klausenburg/Kolosvar und Sibiu/Hermannstadt spürbar.

Ein ausführliches Datengerüst und eine ebensolche Literaturliste sowie historische Landkarten für alle behandelten Epochen beschließen diesen Band der Edition „Brennpunkt Osteuropa".

Die Autoren:
Viorel Roman ist Historiker und Ökonom. 1941 in Lovrin bei Timisoara geboren, studierte er an der Lenin-Universität in Bukarest. Zur Zeit lehrt er an den Universitäten Bremen, Baia Mare/Rumänien und Chisinau/Moldawien.

Hannes Hofbauer lebt als Historiker und Journalist in Wien. Seit 1987 bereist er die Länder Osteuropas. Gemeinsam mit Viorel Roman publizierte er 1997 im Promedia Verlag „Bukowina, Bessarabien, Moldawien. Vergessenes Land zwischen Westeuropa, Rußland und der Türkei". Das Buch ist mittlerweile in Timisoara in rumänischer und in Czernowitz in russischer Übersetzung erschienen.